Sprachstunde - Folge 25: Behindert
Behinderter Mensch, Mensch mit Behinderung, Behinderte*r oder Person mit Handycap? Welche Bezeichnung kann man zum Beispiel für einen Rollstuhlfahrer verwenden, ohne ungewollt verletzend zu sein?
"Ich bevorzuge 'behinderter Mensch', weil diese Formulierung offenlässt, ob ich behindert bin oder behindert werde", sagt Inklusionsaktivist Raul Krauthausen in der 25. Folge der Sprachstunde. "Bin ich behindert, weil ich eine Etage nicht hochkomme, weil ich keine Treppen laufen kann - oder werde ich behindert, weil in dem Gebäude kein Aufzug existiert?"
Die Angst nicht behinderter Menschen, das Wort "behindert" zu verwenden, komme daher, dass es noch immer relativ wenig Berührungspunkte im Alltag zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen gebe, sagt Krauthausen. "Das fängt schon im Kindergarten an, wo Kinder mit Behinderung systematisch aussortiert werden. Wenn wir als Gesellschaft den Umgang mit Behinderung nicht lernen, wird es immer schwieriger, einen zu finden."
Warum ausgerechnet viele Sushibars für behinderte Menschen problematisch sind, weshalb Euphemismen wie "special need", "anders begabt" und "herausgefordert" nicht besser sind und wie man am besten reagiert, wenn "behindert" als Schimpfwort verwendet wird, erzählt Krauthausen in der aktuellen Folge der Sprachstunde.
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