Sprachstunde

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Sprachstunde - Folge 25: Behindert

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Behinderter Mensch, Mensch mit Behinderung, Behinderte*r oder Person mit Handycap? Welche Bezeichnung kann man zum Beispiel für einen Rollstuhlfahrer verwenden, ohne ungewollt verletzend zu sein?

"Ich bevorzuge 'behinderter Mensch', weil diese Formulierung offenlässt, ob ich behindert bin oder behindert werde", sagt Inklusionsaktivist Raul Krauthausen in der 25. Folge der Sprachstunde. "Bin ich behindert, weil ich eine Etage nicht hochkomme, weil ich keine Treppen laufen kann - oder werde ich behindert, weil in dem Gebäude kein Aufzug existiert?"

Die Angst nicht behinderter Menschen, das Wort "behindert" zu verwenden, komme daher, dass es noch immer relativ wenig Berührungspunkte im Alltag zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen gebe, sagt Krauthausen. "Das fängt schon im Kindergarten an, wo Kinder mit Behinderung systematisch aussortiert werden. Wenn wir als Gesellschaft den Umgang mit Behinderung nicht lernen, wird es immer schwieriger, einen zu finden."

Warum ausgerechnet viele Sushibars für behinderte Menschen problematisch sind, weshalb Euphemismen wie "special need", "anders begabt" und "herausgefordert" nicht besser sind und wie man am besten reagiert, wenn "behindert" als Schimpfwort verwendet wird, erzählt Krauthausen in der aktuellen Folge der Sprachstunde.


Kommentare

by Ursula Ott on
Antwort an Herrn Fleischer: „Stimmt, ich hätte auch einfach Lektion oder Erkenntnis sagen können. So ist das manchmal im Live-Gespräch - es fällt einem nicht immer das beste Wort ein. Danke!“
by Hermann Fleischer on
Mir gefällt der Podcast insgesamt gut. In Folge 25 fiel mir bei Ihnen, Frau Ott, zweimal das Wort „learning“ auf. „Das war ein Learning“ was wollen Sie damit ausdrücken? Sollte es ein Erkenntnis sein? Dann wäre m. E. das deutsche Wort für mein Sprachempfinden passender! Mit Gruss Hermann Fleischer

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Über diesen Podcast

„Sprachstunde“ ist der Podcast von chrismon-Chefredakteurin Ursula Ott. 20 Minuten, ein Wort, ein Gast. Vielen Worten geht es grade nicht so gut. Oder es geht Menschen nicht so gut, wenn sie die Worte hören: Exotisch. Rasse. Männlichkeit. Schwarzfahren. Problemstadtteil. Wo kommt das her? Warum tut es weh? Und wie geht das besser?

von und mit Ursula Ott, Michael Guethlein

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